On doing attentiveness
Unterricht als die Herstellung von Aufmerksamkeit
Was muss man eigentlich tun, um eine Situation herzustellen, die Unterricht genannt wird? Um Antworten auf diese Frage nach einem Grundmuster von ganz „normalem“ Unterricht zu erhalten, vergleiche ich Situationen in denen mir (noch) kein Unterricht stattzufinden scheint mit solchen, die ich als Unterricht wahrnehme. Ich frage also, was Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler tun, um in eine Unterrichtssituation hinein zu gelangen. In diesem Beitrag konzentriere ich mich auf Unterrichtsanfänge in Kanada und Deutschland und analysiere insbesondere die spezifische Rolle die dabei in Kanada das Abspielen der Nationalhymne zu Unterrichtsbeginn im Vergleich zu Unterrichtsanfängen ohne Nationalhymne in Deutschland spielt.
Ich beginne mit einer kurzen Vorstellung meines Forschungsansatzes, des zugrunde liegenden Datenmaterials und meines Umgangs mit kulturübergreifenden Daten. Daran schließen sich im Hauptteil die eigentlichen Analysen von Videosequenzen an. In einer Zusammenfassung der Ergebnisse bemühe ich mich abschließend um die Herleitung einer theoretischen Rahmung von Unterricht als Aufmerksamkeitsherstellung.
Hecht, Michael: On doing attentiveness – Unterricht als die Herstellung von Aufmerksamkeit. In : Hummrich, Merle / Rademacher, Sandra (Hrsg.): Kulturvergleich in der qualitativen Forschung. Erziehungswissenschaftliche Perspektiven und Analysen. Wiesbaden 2013; S. 211-237; ISBN: 978-3-531-17743-4
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